Crowdfunding

Crowdfunding wird durch das Internet ermöglicht.Crowdfunding gewinnt auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Mit Crowdfunding sind Finanzierungen (engl.: funding) verschiedener Projekte durch die Masse oder Schwarm (engl.: crowd) gemeint. Im diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, welche Unterschiede es je nach Form des Crowdfundings im Hinblick auf Möglichkeiten, Renditeerwartung und Risiko gibt. Dem Crowdfunding sind das Crowdlending und Crowdinvesting zuzuordnen.

Kleiner aber feiner Unterschied: Crowdlending und Crowdinvesting

Gemeinsam haben das Crowdlending und das Crowdinvesting die Idee, die Crowd als Investoren oder Anleger zu nutzen. Mehrere Personen steuern mit ihren Geldanlagen zu der Umsetzung eines bestimmten Projekts bei. Beim Crowdlending fließen die Beiträge der Anleger in einen Kredit. Die Gewinne für den Anleger werden durch den vom Kreditnehmer gezahlten Zinssatz erzielt. Die Rückflüsse der getätigten Investition erhält der Anleger monatlich.

Beim Crowdinvesting hingegen unterstützen viele Investoren ein ganzes Unternehmen und nicht unbedingt einzelne Privatpersonen. Die Investoren erwarten beim Crowdinvesting neben zukünftigen Gewinnen vor allem deutliche Wertsteigerungen der Unternehmen an denen sie sich beteiligen. Bevor Anleger hier eine Rendite erzielen können, müssen die Start-ups, in die investiert wurde, entweder Gewinne erwirtschaften oder deutliche Wertsteigerungen verzeichnen. Beim Crowdinvesting besteht jedoch keine Tilgung im Sinne eines Kredits – Anleger erhalten nur Geld zurück, wenn das unterstützte Projekt tatsächlich etwas erwirtschaftet.

Das Crowdfunding im klassischen Sinne findet, wie auch Crowdlending und Crowdinvesting, über eine Online-Plattform statt, auf der Personen ihr Projekt vorstellen und so Unterstützer finden können. Allerdings weist es einen entscheidenden Unterschied zum Crowdinvesting und -Lending auf: Crowdfunding Projekte werden ohne Rückzahlung finanziert. Das investierte Geld wird also gespendet, oder ein Projekt oder junges Unternehmen im Austausch gegen eine kleine Gegenleistung unterstützt. Hierbei handelt es sich beispielsweise um eine Produkt, zu dessen Finanzierung beigesteuert wurde oder ein Autogramm eines unterstützten Künstlers.

Wieso ist Crowdfunding so beliebt?

Das Internet hat eine Vielzahl von Möglichkeiten eröffnet. Das World Wide Web verbindet Menschen unabhängig von Zeit und Raum. Die Entstehung und Umsetzung gemeinsamer Ideen und Projekte wird so ganz einfach über Grenzen hinweg möglich und begünstigt den Boom von Crowdfunding. Ein weiterer Grund für die Etablierung des Phänomens auf dem Finanzmarkt ist die steigende gesellschaftliche Skepsis vor den Geschäftspraktiken einiger Banken. Anleger wünschen sich mehr Transparenz. Hier liegt eine große Stärke des Crowdfundings: Ob Anleger Geld über das Internet verleihen, investieren oder spenden – sie wissen genau, in welche Vorhaben das eigene Geld fließt – und können neben dem Erzielen einer hohen Rendite auch Anderen etwas Gutes tun. Alle Arten der Schwarmfinanzierung machen für Anleger greifbar, wofür ihr Geld verwendet wurde. Crowdlending und Crowdinvesting können zusätzlich zu hohen Renditen führen.

Crowdfunding existierte in Deutschland durch das Pränumerationsmodell bereits im 17. Jahrhundert. Interessierte Förderer einzelner Buchtitel hatten die Möglichkeit, in deren Produktion zu investieren. Als Belohnung erschien ihr Name auf dem Titelbogen des Werks. Auch die Fertigstellung der Freiheitsstatue in New York City wurde durch Crowdfunding im Jahr 1885 überhaupt erst möglich, als für die letzten Anfertigungsschritte 120.000 private Förderer aufkamen. Das Konzept des Crowdfunding hat also schon früh seine Stärken bewiesen. Heute sind den Möglichkeiten der Finanzierung verschiedener Projekte mit Hilfe des Internets kaum Grenzen gesetzt.

In den letzten Jahren hat sich Crowdfunding zu einem der größten Wachstumstrends der Finanzbranche entwickelt. Alle Plattformen in Deutschland, auf denen Crowdinvesting und Crowdfunding im Kunstbereich ermöglicht werden, haben dem Portal für-gründer.de zufolge bis Mitte 2014 zusammen rund 40 Millionen Euro vermittelt. 100 Millionen Euro wurden allein über die Plattform auxmoney finanziert, die somit bei dem Gesamtvolumen von 140 Millionen beim Crowdfunding einen Marktanteil von über 70 Prozent hat. Die Wachstumsraten in diesem Bereich sind beeindruckend. Allein in der ersten Jahreshälfte 2014 wurden 42 Millionen Euro vermittelt. 8 Millionen Euro im Bereich Crowdinvesting, 4 Millionen Euro im Bereich Crowdfunding für Kunstprojekte und 30 Millionen Euro bei auxmoney.

So läuft eine Projektfinanzierung ab

Die Investition in Crowdfunding-Projekte ist in der Regel einfach. Interessierte Investoren melden sich bei den Plattformen an und bieten auf die für sie interessanten Projekte entweder manuell oder wie bei auxmoney automatisiert über einen Portfolio Builder. Sollten die ausgewählten Projekte nicht zustande kommen, gilt das ganz-oder-garnicht-Prinzip. Dies ist ein typisches Merkmal der Schwarmfinanzierung. Nur wenn genug Geld zur Verfügung gestellt werden kann, wird es eingesammelt und die Projekte gehen über die Planungsphase hinaus und werden ausgezahlt.

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